Freimaurer
Freimaurerei ist nicht erschöpfend zu definieren, ihr Grundkonsens muss zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten aktuell und gesellschaftsbezogen interpretiert und gelebt werden: man kann als Grundkonsens der Freimaurerei das Streben nach Mündigkeit des Menschen und nach Toleranz bezeichnen.
Freimaurerei wird nicht ausgeübt bloß durch Betrachtung der Vergangenheit, sie erschöpft sich auch nicht im Ritual und ist unvereinbar mit dem Rückzug in den elfenbeinernen Turm: sie ist ununterbrochenes Suchen nach neuen Aufgaben und untrennbar verbunden mit dem Versuch, Antworten zu finden: denn nur, was sich bewegt, ist lebendig.
Die ganze Breite der Interpretationsmöglichkeiten des Grundkonsenses schließt die einzelnen, sehr differenzierten Glieder der freimaurerischen Kette zusammen.
Freimaurerische Arbeit wird in den Logen geleistet, die als Kleingruppen und Gesprächsgemeinschaften sich mit den Problemen der Zeit auseinandersetzen. Die Logen sind im Rahmen des Grundkonsenses autonom. In der Regel kann nur der Einzelne oder die kreative Kleingruppe nach außen hin im freimaurerischen Sinn wirken.
Die Loge gibt als Ort vorbehaltloser geistiger Auseinandersetzung und emotionaler Aufrichtigkeit die Möglichkeit für theoretische und praktische Erprobung der Ideen und unterstützt den Einzelnen bei seiner Arbeit.